Dienstag, 18. August 2015
Was ist Hypnose?
hypnose, 13:12h
Zu erklären bzw. definieren, was Hypnose ist, ist gar nicht so einfach.
Es gab und gibt viele Versuche, den Begriff Hypnose zu definieren. Allein Kossak stellt in seinem "Lehrbuch der Hypnose" 13 Definitionen gegenüber. Aus meiner Sicht sind alle diese Versuche unvollständig, kommen aber in der Regel dem eigentlichen Zustand Hypnose recht nahe. Mir erscheint eine einfache Beschreibung dieses Zustand verständlicher.
So erlebt jeder Mensch beim morgendlichen Erwachen einen Zustand zwischen Schlaf und Wachzustand. Dieser hypnoide Zustand entspricht in etwa der Hypnose. Eine Alltagstrance erlebt man zum Beispiel auch, wenn man sich auf eine ganz spezielle Sache konzentriert, wie beim Fernsehen oder Lesen eines Buches.
Hypnose ist also ein natürlicher Bewusstseinszustand, der zwischen Schlaf und Wachzustand liegt. In diesem Zustand sind die körperlichen Funktionen herabgesetzt. Der Geist ist weiter aktiv, das Bewusstsein ist zwar eingeengt, aber hochkonzentriert. Es besteht also ein Trancezustand. Dabei empfindet jeder Mensch die Hypnose ganz individuell. Auch die Trancetiefe ist verschieden. Grob unterteilt man leichte, mittlere und tiefe Trance. Die Übergänge sind hier aber in der Regel fließend. Dabei ist der Anteil der Menschen, die eine mittlere Trance erreichen am größten.
Zusammenfassend könnte man sagen:
Hypnose ist ein natürlicher Bewusstseinszustand, bei dem der Hypnotisierte durch eine spezielle Wortwahl oder eine andere Hypnoseeinleitung in einen angenehmen Trancezustand versetzt wird. Sein Bewusstsein ist dabei eingeengt und hochkonzentriert auf den Hypnotiseur gerichtet. Seine Muskulatur ist entspannt, seine Atmung verlangsamt, Herz- und Kreislaufaktivitäten sind ausgeglichen, seine Reflextätigkeit vermindert, das Blutbild verändert und der Stresshormonspiegel sinkt. Er ist in der Lage körperliche, geistige und seelische Leistungen zu vollbringen, die im Wachzustand nicht möglich. Die Beeinflussung des Unterbewusstseins und seiner Gefühle durch Suggestionen ist möglich.
Welche Wirkungen man mit Hypnose erzielen kann
Hypnose kann tiefgreifende Wirkungen auf den gesamten Organismus haben. So kann man in der Hypnose die Atmung und Pulsfrequenz verändern. Außerdem können Funktionen wie Magensaftsekretion, Schweißabsonderung, Husten, Erbrechen, Gähnen, Niesen, sexuelle Funktionen, Pupillenweite u. a. m. beeinflusst werden.
Außerdem können relativ viele Gefühle, Verhaltens- und Denkweisen mit Hilfe der Hypnose gezielt verändert werden. Natürlich sind die Wirkungen der Hypnose noch viel umfassender, würden aber hier den Rahmen überschreiten.
In der Hypnose ist das Bewusstsein im wesentlichen auf den Hypnotiseur gerichtet. Die Umweltreize treten in den Hintergrund, das, was der Hypnotiseur sagt, tritt in den Vordergrund des Bewusstseins und wird besonders intensiv aufgenommen. Bei diesem Kontakt (Rapport) ist die Kritikfähigkeit zwar deutlich verringert, aber weiter vorhanden. Das Unterbewusstsein ist für Suggestionen empfänglich, die Gefühle können besonders gut angesprochen werden.
Einiges zu Suggestionen
Kurt Tepperwein schreibt in seinem Buch „Die hohe Schule der Hypnose“ dazu folgendes:
„Das Wesen der Suggestion besteht darin, dass in der eigenen Person oder in einem anderen Menschen auf irgendeine Weise in dessen Unterbewusstsein eine bestimmte Vorstellung erzeugt wird. Dadurch erreicht man eine Beeinflussung seiner Gefühle, seines Urteils und seiner Willensentschlüsse. Je deutlicher und je stärker diese Vorstellung erzeugt wird, desto leichter wird sie sich beim Anderen durchsetzen und desto länger wird die Wirkung sein … Sie kann nur wirksam werden, wenn wir sie …. in bildhafte Vorstellungen umwandeln.“
Bildhaft deshalb, weil Bilder die „Sprache“ des Unterbewusstseins sind. Daraus folgt natürlich, dass der Hypnotiseur bei der Formulierung einer Suggestion immer vom Vorstellungsvermögen des Hypnotisanden ausgehen muss.
Dabei sind Suggestionen nicht mal von der Logik abhängig! Es gibt viele Suggestionen, die außerordentlich wirksam, aber völlig unlogisch sind. Nicht die Logik einer Suggestion bringt den Erfolg, sondern die Perfektion der bildhaften Vorstellung. Ein sehr sicheres Mittel, um die Wirkung einer Suggestion zu erhöhen, ist die Wiederholung der Suggestion!
Suggestionen werden in der Regel befolgt, wenn sie auf eine innere, manchmal unbewusste, Reaktionsbereitschaft treffen.
Zweifel und Bedenken zur Hypnose:
„Aber ich kann mich an alles erinnern. Ich denke, dass ich gar nicht in Hypnose war“,
hört man ab und zu von Hypnotisanden. Bei einigen Menschen besteht das Vorurteil, dass man unter Hypnose alle hypnotischen Ereignisse und Erlebnisse vollständig vergisst. Das ist aber nicht so. Da die Menschen die Hypnose unterschiedlich erleben, reicht die Palette vom vollkommenen Vergessen bis hin zum vollständigen Erinnern der hypnotischen Erlebnisse.
„Mich kann man bestimmt nicht hypnotisieren!“ Jemand der diesen Standpunkt einnimmt sollte nur hypnotisiert werden, wenn dieser Standpunkt verändert worden ist. Keinesfalls sollte es zu einem „Wettkampf“ zwischen Hypnotiseur und Hypnotisanden kommen. Denn die Grundbedingung der hypnotischen Kommunikation sind Akzeptanz und Vertrauen.
„ Ich würde mich ja gern hypnotisieren lassen, aber das ist mir einfach zu gefährlich!“
Diese Aussage ist indirekt gleich mit zwei Fragen verbunden. Einerseits wird befürchtet, dass man sich der „Macht“ des Hypnotiseurs unterordnet, anderseits weiß man auch nicht, ob man irgendwelche körperlichen oder sonstigen Schäden erleiden kann. Die erste Frage habe ich bereits weiter oben beantwortet. Zur zweiten Frage möchte ich an diese Stelle nur soviel sagen, dass die Hypnose eine der sichersten psychologischen Techniken schlechthin ist
Es gab und gibt viele Versuche, den Begriff Hypnose zu definieren. Allein Kossak stellt in seinem "Lehrbuch der Hypnose" 13 Definitionen gegenüber. Aus meiner Sicht sind alle diese Versuche unvollständig, kommen aber in der Regel dem eigentlichen Zustand Hypnose recht nahe. Mir erscheint eine einfache Beschreibung dieses Zustand verständlicher.
So erlebt jeder Mensch beim morgendlichen Erwachen einen Zustand zwischen Schlaf und Wachzustand. Dieser hypnoide Zustand entspricht in etwa der Hypnose. Eine Alltagstrance erlebt man zum Beispiel auch, wenn man sich auf eine ganz spezielle Sache konzentriert, wie beim Fernsehen oder Lesen eines Buches.
Hypnose ist also ein natürlicher Bewusstseinszustand, der zwischen Schlaf und Wachzustand liegt. In diesem Zustand sind die körperlichen Funktionen herabgesetzt. Der Geist ist weiter aktiv, das Bewusstsein ist zwar eingeengt, aber hochkonzentriert. Es besteht also ein Trancezustand. Dabei empfindet jeder Mensch die Hypnose ganz individuell. Auch die Trancetiefe ist verschieden. Grob unterteilt man leichte, mittlere und tiefe Trance. Die Übergänge sind hier aber in der Regel fließend. Dabei ist der Anteil der Menschen, die eine mittlere Trance erreichen am größten.
Zusammenfassend könnte man sagen:
Hypnose ist ein natürlicher Bewusstseinszustand, bei dem der Hypnotisierte durch eine spezielle Wortwahl oder eine andere Hypnoseeinleitung in einen angenehmen Trancezustand versetzt wird. Sein Bewusstsein ist dabei eingeengt und hochkonzentriert auf den Hypnotiseur gerichtet. Seine Muskulatur ist entspannt, seine Atmung verlangsamt, Herz- und Kreislaufaktivitäten sind ausgeglichen, seine Reflextätigkeit vermindert, das Blutbild verändert und der Stresshormonspiegel sinkt. Er ist in der Lage körperliche, geistige und seelische Leistungen zu vollbringen, die im Wachzustand nicht möglich. Die Beeinflussung des Unterbewusstseins und seiner Gefühle durch Suggestionen ist möglich.
Welche Wirkungen man mit Hypnose erzielen kann
Hypnose kann tiefgreifende Wirkungen auf den gesamten Organismus haben. So kann man in der Hypnose die Atmung und Pulsfrequenz verändern. Außerdem können Funktionen wie Magensaftsekretion, Schweißabsonderung, Husten, Erbrechen, Gähnen, Niesen, sexuelle Funktionen, Pupillenweite u. a. m. beeinflusst werden.
Außerdem können relativ viele Gefühle, Verhaltens- und Denkweisen mit Hilfe der Hypnose gezielt verändert werden. Natürlich sind die Wirkungen der Hypnose noch viel umfassender, würden aber hier den Rahmen überschreiten.
In der Hypnose ist das Bewusstsein im wesentlichen auf den Hypnotiseur gerichtet. Die Umweltreize treten in den Hintergrund, das, was der Hypnotiseur sagt, tritt in den Vordergrund des Bewusstseins und wird besonders intensiv aufgenommen. Bei diesem Kontakt (Rapport) ist die Kritikfähigkeit zwar deutlich verringert, aber weiter vorhanden. Das Unterbewusstsein ist für Suggestionen empfänglich, die Gefühle können besonders gut angesprochen werden.
Einiges zu Suggestionen
Kurt Tepperwein schreibt in seinem Buch „Die hohe Schule der Hypnose“ dazu folgendes:
„Das Wesen der Suggestion besteht darin, dass in der eigenen Person oder in einem anderen Menschen auf irgendeine Weise in dessen Unterbewusstsein eine bestimmte Vorstellung erzeugt wird. Dadurch erreicht man eine Beeinflussung seiner Gefühle, seines Urteils und seiner Willensentschlüsse. Je deutlicher und je stärker diese Vorstellung erzeugt wird, desto leichter wird sie sich beim Anderen durchsetzen und desto länger wird die Wirkung sein … Sie kann nur wirksam werden, wenn wir sie …. in bildhafte Vorstellungen umwandeln.“
Bildhaft deshalb, weil Bilder die „Sprache“ des Unterbewusstseins sind. Daraus folgt natürlich, dass der Hypnotiseur bei der Formulierung einer Suggestion immer vom Vorstellungsvermögen des Hypnotisanden ausgehen muss.
Dabei sind Suggestionen nicht mal von der Logik abhängig! Es gibt viele Suggestionen, die außerordentlich wirksam, aber völlig unlogisch sind. Nicht die Logik einer Suggestion bringt den Erfolg, sondern die Perfektion der bildhaften Vorstellung. Ein sehr sicheres Mittel, um die Wirkung einer Suggestion zu erhöhen, ist die Wiederholung der Suggestion!
Suggestionen werden in der Regel befolgt, wenn sie auf eine innere, manchmal unbewusste, Reaktionsbereitschaft treffen.
Zweifel und Bedenken zur Hypnose:
„Aber ich kann mich an alles erinnern. Ich denke, dass ich gar nicht in Hypnose war“,
hört man ab und zu von Hypnotisanden. Bei einigen Menschen besteht das Vorurteil, dass man unter Hypnose alle hypnotischen Ereignisse und Erlebnisse vollständig vergisst. Das ist aber nicht so. Da die Menschen die Hypnose unterschiedlich erleben, reicht die Palette vom vollkommenen Vergessen bis hin zum vollständigen Erinnern der hypnotischen Erlebnisse.
„Mich kann man bestimmt nicht hypnotisieren!“ Jemand der diesen Standpunkt einnimmt sollte nur hypnotisiert werden, wenn dieser Standpunkt verändert worden ist. Keinesfalls sollte es zu einem „Wettkampf“ zwischen Hypnotiseur und Hypnotisanden kommen. Denn die Grundbedingung der hypnotischen Kommunikation sind Akzeptanz und Vertrauen.
„ Ich würde mich ja gern hypnotisieren lassen, aber das ist mir einfach zu gefährlich!“
Diese Aussage ist indirekt gleich mit zwei Fragen verbunden. Einerseits wird befürchtet, dass man sich der „Macht“ des Hypnotiseurs unterordnet, anderseits weiß man auch nicht, ob man irgendwelche körperlichen oder sonstigen Schäden erleiden kann. Die erste Frage habe ich bereits weiter oben beantwortet. Zur zweiten Frage möchte ich an diese Stelle nur soviel sagen, dass die Hypnose eine der sichersten psychologischen Techniken schlechthin ist
... link